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Flesh for Frankenstein (1973) aka Andy Warhol’s Frankenstein

 

An einem Freitag war die ganze Redaktion in Filmmuseum wegen MONDO BIZARR. Das ist ein monatlicher Filmevent, organisiert von einem bärtigen Typen, dem wir noch nicht vorgestellt wurden. Wir kamen in der Pause zwischen zwei Filmen zum Filmmuseum, während alle, die den ersten Film schon gesehen haben, draußen rauchten. Im Kinosaal saßen zwei Frauen. Sie sagten, der nächster Film wird wohl noch schlimmer, als der erste. Wir haben gedacht, die haben null Ahnung. Aber unsere Redaktion weiss natürlich Bescheid. Am besten weiss Bescheid unserer Filmkritiker Karsten Sado.

Karsten hat lange schwarze Haare, die er im Schopf trägt. Er kommt gerade aus einer Klinik für Esssüchtige. Er wiegt 300 Kilo und braucht deshalb im Kino auch einen speziellen Sessel. Ein gewöhnlicher trägt ihn einfach nicht mehr. Außerdem, kommt er da gar nicht rein. Verzeiht ihm seine komische Sprache. Niemand wollte je mit ihm spielen. Wir halten ihn hier auch nur wegen seinen Filmkenntnissen.

Die diktatorische Furie von einer Redakteurin hat mir mein ganzes Hähnchen aus der Hand gerissen, damit ich das hier schreibe. Ich hoffe, das war es wert.

Also, diesen Film kannte ich schon. Aber Ihr kennt ihn sicher nicht, weil ihr anders als ich ein Leben habt. Ihr werden ihn nie sehen, aus demselben Grund. Eigentlich schade, er ist besser, als eure Leben.

Auf einem Landsitz in einem schönen Schloss lebt eine wunderschöne blonde Gräfin mit ihrem mittelmäßig aussehendem Bruder Graf, der vom Beruf Wissenschaftler ist. Was für eine Wissenschaft er betreibt, wird nicht gesagt, aber sie erinnert sehr an die Versuche an den Menschen, die in KZs praktiziert wurden. Die Gräfin und der Graf hatten früher oft miteinander Liebe gemacht, und die Gräfin hat davon zwei süße Kinder bekommen, die aus Hitlerjugend sein könnten.

Nach einigen Jahren hatten sie es satt, inzest zu treiben, der Graf konzentrierte sich auf seiner Wissenschaft, und die Gräfin erzog die Kinder. Bei einem Spaziergang traf sie einen Dorfjungen, den sie zu ihrem Sexsklaven gemacht hat. Soweit ich beurteilen kann, war er auch ziemlich gutaussehend. Andy Warhol hat ihn in mehreren Filmen mitspielen lassen.

Warhol hat den Film nur produziert. Der Regisseur war jemand anderer, den kennt ihr eh nicht. Wäre Warhol der Regisseur, würde er seine schwarz-weisse Kamera in eine Kneipe stellen, vier Stunden filmen, nichts rausschneiden, und in 4 Stunden wäre ein 4-Stunden-langer Film entstanden, den man sich nur auf Drogen ernsthaft ansehen kann.

Graf arbeitet in seinem Laboratorium, indem er Menschen tötet, und aus ihren schönsten Körperteilen neue perfekte Menschen schafft. Die Nähte sind natürlich nicht zu übersehen, aber der gibt sich Mühe.

In einer Szene vergeht er sich an einem weiblichen Geschöpf, während er gleichzeitig in ihren Innereien rumwühlt. Nach dem Orgasmus näht er ihr den Bauch wieder zu, und sie „lebt“, als wäre ncihts gewesen. Als der Assistent später dasselbe mit ihr versucht, fasste er wohl die Organe irgendwie falsch an, weil sie danach nämlich „stirbt“ (nochmal, und dieses mal für immer).

Das Ziel des Professors ist es, dass die zwei von ihm geschaffene perfekte Geschöpfe, Mann und Frau, ein Kind machen. So um die endgültige Perfektion zu erreichen. Er weiss leider nicht, dass der „Mann“ schwul war, als er gelebt hat. Der arme Graf zwingt das weibliche Geschöft bestimmt zwanzig mal, ihn zu küssen, während der Assistent jedes mal sehr angestrengt auf seinen Schwanz schaut. Aber natürlich kriegt der „Mann“ keinen hoch. Könnte aber auch daran liegen, dass er eine Leiche ist, die zum Leben auferweckt wurde.

Die beiden Kinder haben im Schloss nichts zutun, also schauen sie heimlich den Versuchen zu, oder, wie ihre Mutter den Dorfjungen durchnimmt.

Zufällig wird viel Blut vergossen, viele Innereien kommen zum Vorschein. In einer Sequenz fällt das einzige Dienstmädchen mit dem aufgeschlitzten Bauch auf ein Gitter, und ihr Leber hängt durch die Gitterstäbe durch. In einer anderen Sequenz wird jemand von Hinten mit einem Dolch erstochen, und sein Leber widerum kommt auf der Dolchspitze von Vorne raus.

Der empfindlicher Marketing-Manager unserer Redaktion musste sich während des Screening dauernd das Gesicht in den Händen vergraben. Das war so süß!

Auf jeden Fall ist der Film sehenswert. Allein schon deshalb, wie selbstverständlich das Absurde darin ist. Dann noch wegen dem Leber. Und wegen dem Liebhaber der Gräfin.

So, jetzt hol ich mir mein Hähnchen zurück.

Küsschen, eurer Karsten.